Die Gesamtschule Aachen-Brand ist eine inklusive Schule. So unterrichten wir im Klassenverband Schüler*innen mit den unterschiedlichsten Begabungen und Talenten. Dies erfordert intensive Überlegungen, wie wir den Unterricht hinsichtlich seiner Inhalte, Ansprüche und Methoden an die unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen angemessen binnendifferenziert gestalten können. Vornehmlich ist das die Aufgabe der Fachlehrer*innen. In vielen Unterrichtsstunden kooperieren sie allerdings in der Doppelbesetzung mit unseren Sonderpädagog*innen. Von den unterschiedlichen didaktischen Ansätzen aller am Unterricht beteiligten Kolleg*innen profitieren sowohl Förder- als auch Regelschüler*innen. Eine besondere Form der Individualisierung ist unsere Konzeption der Lernstationen, für die wir im Herbst 2008 mit dem „Gütesiegel Individuelle Förderung“ der NRW-Landesregierung ausgezeichnet wurden. Hier verbinden wir die Absicht, dem fachlichen Lernen insbesondere in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch weiteren Raum zu geben und gleichzeitig das Prinzip der Individualisierung durch selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen zu stärken.

Umgesetzt wird diese Zielsetzung, indem nicht alle Schüler*innen an den gleichen fachlichen Inhalten, sondern an verschiedenen Aufgabenstellungen auf unterschiedlichen Anspruchsniveaus arbeiten können, so dass ihrem Lerntempo und ihren Begabungen entsprochen wird.
Mehr als bisher wird den Schüler*innen dadurch die Möglichkeit für ein aktives Lernen auf der Basis von erworbenen Methodenkompetenzen, konstruktivem Problemlösungsverhalten und individueller Entscheidungskompetenz eröffnet. Das beinhaltet auch ein planvolles Zeitmanagement, Selbstkontrolle und das Verfassen und Einhalten von Arbeitsplänen.

Die Lernstationen liegen als wöchentlich dreistündiger Blockunterricht in der Regel im Vormittagsbereich des Stundenplans. In insgesamt acht Lernstationen pro Jahrgang arbeiten die Schüler*innen, betreut von den Fachkolleg*innen, an den Inhalten unterschiedlicher Aufgabenfelder.

Sie sichern und entwickeln ihr Basiswissen in den Kernfächern und ggf. der zweiten Fremdsprache mit Übungen und Materialien. Dabei haben sie auch Zeit, fachliche Defizite aufzuarbeiten oder aktuelle fachunterrichtliche Inhalte zu wiederholen.

Den Fachunterricht ergänzende Aufgabenstellungen, beispielsweise Selbstlernprogramme, aber auch vertiefendes oder weiterführendes Übungsmaterial, stützen das unterrichtliche Arbeiten unserer Schüler*innen in den Klassen bzw. Kursen.

Auf den Fachunterricht zurückgehende fächerübergreifende Projekte ermöglichen den leistungsstärkeren Schüler*innen überdies ein epochales Arbeiten.