Carnevale Brandiale 2020 - Lehrertanz

Der Bundeskanzler hieß noch Gerhard Schröder, von Smartphones hatte noch niemand etwas gehört und auf der Bank der deutschen Fußballnationalmannschaft saß nicht der schwäbelnde Jogi Löw, sondern der bereits früh ergraute Erich Ribbeck. Wir schreiben das Jahr 2000 und das neue Millenium ist noch jung. Kaum zu glauben, aber wahr: 2000 war auch das Jahr, in dem das erste Mal an der Gesamtschule Aachen-Brand die mittlerweile Tradition gewordene Fettdonnerstagssitzung durchgeführt wurde. Damals führten noch Kulturkommissar Tom Reissen und unsere damalige Didaktische Leiterin Elke Sturm-Barzen durch das bunte Programm, heute sind unsere Schüler*innen selbst, die unter Mitwirkung von Uli Saus und Chris Fleischacker dem Publikum einheizen. Derweil sorgte Gerd Samadello, Frau Sturm-Barzens Nachfolger im hohen Amt, mit sizilianischer Expertise für die Sicherheit der Veranstaltung, tatkräftig unterstützt von Blues Brother Michael Hengst, unserem ansonsten eher durch Feingefühl glänzenden Leiter der Abteilung I.

Auch dieses Jahr mangelte es nicht an fantasievollen Verkleidungen. So gab es etwa einen anthropomorphen Kaugummiautomaten mit zwei Armen und Beinen zu bestaunen, der sogar sprechen konnte und sich Süßigkeiten entlocken ließ. Aus dem Nintendo-Universum wurde der bekennende Latzhosenfan Super-Mario gesichtet, der mit seinem italienischen Temperament gute Stimmung unter den Närrinnen und Narren verbreitete – nicht nur digital. Als Gegengewicht sorgte Joker, der eigens aus den USA eingeflogene Erzfeind des Superhelden Batman, mit grimmigem Blick für durchaus eisige zwischenmenschliche Verhältnisse. Unterdessen schloss Pippi Langstrumpf Freundschaft mit einer per Tierfellbekleidung und Kaffeebecher bestens gegen die Kälte gerüsteten Neandertalerin Freundschaft. Keine Sorge, es handelte sich natürlich um Kunstfell!

Einige besonders beeindruckende Kostüme wurden auf der von Tim Ortmanns Veranstaltungstechnik-Truppe mit der gewohnten Effizienz im Pädagogischen Zentrum errichteten Bühne ausgezeichnet und erhielten für ihre überbordende Kreativität viel Applaus. Unter den PreisträgerInnen war in dieser Session eine junge Dame in geheimnisvoller venezianischer Vollmaske, eine furchterregende gotische Schreckensgestalt, ein von einem aufgeblasenen Außerirdischen Entführter sowie ein weiterer auf einem Dinosaurier reitender Super-Mario, der offenbar geklont war. Derweil machte die angehende Abiturientia durch den Verkauf von Slush-Eis und Waffeln gute Gewinne, die zwecks Finanzierung der Abiturfeier im Sommer verwendet werden dürften.

Auf der Bühne war ebenfalls wieder viel los in diesem Jubiläumsjahr. Neben der KG Oecher Prente waren auch die Erste Große Brander KG sowie der Tanzverein aus Rott mit wuchtiger Marschmusik, schmissigen Uniformen und perfekten Tanzperformances vertreten. Mit osteuropäischer Strenge und viel Herzblut formte Englischlehrerin Irena Huppertz aus einer untalentierten Ansammlung männlicher Lehrkräfte ein graziles Ballettensemble, das selbst Rudolf Nurejew vor Neid hätte erblassen lassen. Zahlreiche Formationen aus verschiedenen Jahrgängen wie die wuseligen Minimäuse oder das gelenkige Rollschuh-Ensemble machten überdies mit akrobatischen Einlagen und exotischen Tänzen aus verschiedenen an unserer Schule vertretenen Kulturen nachhaltig auf sich aufmerksam. Und natürlich war auch Dr. Andreas Lux wieder mit von der Partie. Als Biene Maja verkleidet bewies unser Schulleiter einmal mehr, dass er nicht nur Humor besitzt, sondern obendrein mit überdurchschnittlich ausgeprägtem Körpergefühl gesegnet ist, das er unter wahrhaft göttlicher Begleitung einmal mehr zur Schau zu stellen vermochte. Respekt!

Aber genug der schönen Worte, werfen Sie doch einfach einen Blick in die beigefügte Fotogalerie, um sich einen unverstellten Eindruck zu verschaffen. Allen, die vor und hinter der Bühne auch dieses Jahr wieder mit viel Einsatz und Engagement zum Gelingen der Fettdonnerstagssitzung der Gesamtschule Aachen-Brand beigetragen haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt!